Für mich ist das Wesentliche der Grundbodenbearbeitung mit dem Hakenpflug, dass der Boden streifenweise tief gelockert wird. Dafür verwende ich die italienischen Tieflockerungszinken die schräg nach vorne gehen, sehr stabil sind, gut einziehen, leichtzügig sind und einen schönen Erdfluss gewährleisten.
Bei dieser Lockerung, alle 75 oder 90 cm, kann der verbleibende Zwischenraum entweder flach bearbeitet werden oder man nimmt mit einem Häufelkörper noch mehr Erde aus der Furche und formt einen Damm.
Bei der ersten Möglichkeit entsteht ein relativ ebenes Bild, es ist tiefgelockert die Beikräuter sind ausgerissen und man kann mit jedem anderem Gerät nach arbeiten, zum Beispiel mit einer Sähkombi aus Kreiselegge und Sähmaschine.
Bei der zweiten Möglichkeit entstehen Dämme. Der Dammkern ist noch nicht locker, das Ausfallgetreide und das Stroh sind zugedeckt, das Wasser steigt durch erhöhten Kapilarstrom in diese Schicht bringt das Ausfallgetreide zum keimen und das Stroh in die erste Rottephase.
Nach einer Woche ist der Damm dann bereit für eine weitere Bearbeitung, vor allem ist die Spannung der Bodenteilchen untereinander geringer geworden und der vorher feste Dammkern zerfällt nun mit sehr wenig Zugkraftbedarf.
Die weiteren Möglichkeiten sind:
1. Es sind Wurzelunkräuter vorhanden: dann empfiehlt es sich den Dammkern aufzusprengen und an der gleichen Stelle wieder neu zu machen
2. Eine Gründüngungssaat oder eine Getreidekultur bei der nicht gehackt wird, ist geplant: dann wird der Damm aufgesprengt und es ergibt sich eine weitgehend ebene Bodenoberfläche die mit Kreiselegge und Sähmaschine besäht werden kann
3.eine Kultur folgt bei der gehackt wird (zum Beispiel Qualitätsgetreide, Raps, Soja, Mais):
dann wird auch der Damm aufgebrochen und der für die folgende Kultur geeignete Damm geformt - siehe weiteres in Hakenpflug Saat/Pflege
Das wesentliche an dieser Grundbodenbearbeitung ist:
- Keine Pflugsohle
- Luft im Boden zum ankurbeln von bodenbiologischen Prozessen
- Sehr wenig Bodenbewegung im Vergleich zum Pflug
- Befahrbarkeit bleibt erhalten durch die kammartige Struktur in der Krumme
- den Wurzelunkräutern wird die Existenzberechtigung genommen
- die Wasseraufnahmefähigkeit wird erhöht -erosion vermindert
- keine Verluste durch Sauerstoffmangel zum beispiel N durch Denitrifikation oder C durch CH4 Ausgasung
- Auch bei anschliessender ebener Kultur positive Wirkungen auf das Wachstum, weil der Boden sich unterschiedlich setzt. Es entsteht bis zum Kulturende eine leicht wellige Bodenoberfläche. Bei jedem dieser Setzungsvorgänge entstehen kleine Risse, die das Bodenleben weiter mit Sauerstoff versorgen, dieses wiederum versorgt dan die Pflanze mit allem Nötigen.